Moin zusammen!
Mißversteht mich bitte nicht: Ich möchte hier weder trollen noch zur Stammtisch-Politik aufrufen. Dennoch bin ich gestern bei den Nachrichten zur Corona-Warn-App fast umgefallen: 20 Millionen Euro hat die App-Entwicklung bisher schon gekostet, weitere 45 Mio. Euro für zwei Jahre Wartung, Betrieb und Pflege (Quelle)? WTF
Was mir dabei so durch den Kopf geht:
Die Corona-Warn-App mag sinnvoll sein ... so sie genügend Verbreitung findet, trotz eingeschränkter Gerätekompatibilität, hohem Energiebedarf und Risikogruppen jenseits des Smartphones. Und wenn sie hilft, Infektionsketten zu unterbrechen, ist das Geld m. E. gut angelegt. Aber ich hätte mir gewünscht, dass Aufträge nicht (mehr) reflexhaft an Großunternehmen gegeben werden, ohne deren Leistung kritisch zu hinterfragen. Hier droht m. E. der nächste Untersuchungsausschuss mit Ansage...
Kopfschüttelnd, Mattes
Mißversteht mich bitte nicht: Ich möchte hier weder trollen noch zur Stammtisch-Politik aufrufen. Dennoch bin ich gestern bei den Nachrichten zur Corona-Warn-App fast umgefallen: 20 Millionen Euro hat die App-Entwicklung bisher schon gekostet, weitere 45 Mio. Euro für zwei Jahre Wartung, Betrieb und Pflege (Quelle)? WTF
Was mir dabei so durch den Kopf geht:
- Sicherlich bin ich nicht DER App-Entwickler vor dem Herrn - und hätte diese App wahrscheinlich nicht schreiben können - aber 20 Mio. Euro entsprechen ca. 53 Mannjahren bei einem Tagessatz von 1.500 €. Wollt Ihr mir wirklich erzählen, SAP und Telekom hätten 53 Mannjahre in das Projekt gesteckt? Bei einer Realisierungszeit von (maximal) sechs Monaten haben also über hundert Entwickler parallel und in Vollzeit daran gearbeitet? Das glaube ich nicht ... auch nicht bei einem "Cross-Plattform-Projekt".
- "Klar", wird jetzt mancher sagen, "Du hast ja die Infrastruktur vergessen". Stimmt ... aber Moment, wir reden von lokaler Datenhaltung. Die zentrale Komponente muss also "nur" die IDs der infizierten Personen vorhalten. Ja, das ist notwendig und ja, das liesse sich mit AWS o. ä. einfach abbilden. Eine solche Lösung dürfte gut skalieren und datenschutzrechtlich sind diese IDs ja angeblich unkritisch. Nicht falsch verstehen, aber die Infrastrukturkosten dürften so nur einen Bruchteil des o. g. Betrages ausmachen.
- Natürlich sind Betriebs- und vor allem Pflege-Aufwände zu berücksichtigen. Aber diese sind in den 20 Mio. Euro ja noch nicht enthalten ... siehe oben.
Die Corona-Warn-App mag sinnvoll sein ... so sie genügend Verbreitung findet, trotz eingeschränkter Gerätekompatibilität, hohem Energiebedarf und Risikogruppen jenseits des Smartphones. Und wenn sie hilft, Infektionsketten zu unterbrechen, ist das Geld m. E. gut angelegt. Aber ich hätte mir gewünscht, dass Aufträge nicht (mehr) reflexhaft an Großunternehmen gegeben werden, ohne deren Leistung kritisch zu hinterfragen. Hier droht m. E. der nächste Untersuchungsausschuss mit Ansage...
Kopfschüttelnd, Mattes
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