Macoun-Nachlese

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  • Macoun-Nachlese

    Etwas spät, aber ich denke, solange es noch vor den Videos kommt, ist der Beitrag noch früh genug ;)
    Erst einmal: Vielen Dank für das Event (und das Essen - ich wette, viele Konferenzen mit vierstelligen Eintrittspreis haben kein einziges Stück Kirschkuchen für die Teilnehmer am Start ;)

    Bei allem verdienten Lob habe ich dieses Jahr allerdings auch ein bisschen wohlmeinende Kritik gehört, und da das Forum inzwischen ja "zur Familie" gehört, ist hier imho der beste Ort, um darüber zu Reden:
    - Keine Sprecherinnen
    - Nur alte Säcke auf der Bühne (wörtliches Zitat eines selbst betroffenen ;)
    - Anspruch der Vorträge zu massenkompatibel

    Bei dem Frauenproblem bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich denke, die anderen Punkte könnte man sehr gezielt angehen, indem man das Spektrum erweitert und aus dem starren Vortragsschema ausbricht. Das soll jetzt kein "Chris mach' mal" werden (das hätte man im Lokalbahnhof ja besser hinbekommen können ;-), aber "da die Macoun eine Konferenz aus der Community für die Community sein soll" stelle ich als Teil der Gemeinschaft mal ein paar Ideen in den Raum:

    Lightning Talks
    Ein Vortrag macht viel Arbeit, und eine Stunde kann ziemlich lang sein - aber ein paar Minuten über ein eigenes Projekt oder irgendeine Sache, für die man sich begeistert zu erzählen... das würden sich bestimmt viele zutrauen; und falls sich der Vortragende doch überschätzt, dauert es für das Publikum nicht lange, bis das nächste Thema dran kommt. Gegen die Nachwuchs-Problematik ist imho ein Nachwuchs-gerechtes Vortragsformat mit niedriger Einstiegshürde das beste Mittel.

    Workshops
    Die beiden Kollegen, die gerne mehr Vorträge gehabt hätten, bei denen es ans Eingemachte geht, haben die Werkstatt einstimmig gelobt - aber nicht wegen konkreter eigener Probleme, sondern weil es interessant war, sich die Schwierigkeiten anderer anzuhören (finde ich ja auch immer besser, als selbst welche zu haben ;-).
    Aus meiner Sicht haben Workshops den großen Vorteil, dass man nicht ewig lang Folien erstellen muss, solange man sich mit dem Thema auskennt. Selbst wenn man sich nicht auskennt, steckt eigentlich immer ein guter Teil der Besucher richtig tief in der Materie drin - und falls das für die Mehrheit oder zumindest eine Gruppe gilt, kann man auch sehr anspruchsvolle Fragestellungen diskutieren.

    Im Jahr Null nach Swift hätte ich im Nachhinein statt drei Vorträgen lieber eine Podiumsdiskussion zum Thema gehabt, aber Workshops und Lightning Talks wären imho jedes Jahr eine schöne Ergänzung (ich schlage ausdrücklich nicht vor, die Macoun in ein reines Barcamp zu verwandeln).

    Jetzt bist du dran, Community: Hab' mal eine Meinung! ;)
  • t-no schrieb:

    - Keine Sprecherinnen
    - Nur alte Säcke auf der Bühne (wörtliches Zitat eines selbst betroffenen
    Zuerst einmal: Ich finde, dass Alter und Geschlecht keine Auswahlkriterien sein sollten, sondern die Inhalte der Vorträge. Trotzdem ist es schade, wenn diese zwei Gruppen bei den Vortragenden unterrepräsentiert sind. Ich weiß aber, dass Chris und Thomas immer wieder Besucherinnen ansprechen, ob sie nicht das nächste Jahr einen Vortrag einreichen möchten. Den Veranstaltern kann man hier bestimmt keinen Vorwurf machen. Sie sprechen dieses Thema ja sogar selbst immer in der Eröffnungsrede an.

    Mit der Kritik mit der Altersstruktur der Vortragenden habe ich auch so meine Probleme. Wie alt sind denn die Einzelnen? Gerade beim Alter kann man sich ja leicht verschätzen. Ich würde schätzen, dass auch ein paar unter 30 jährige dabei waren. Und mal ehrlich, wie viele 18 jährige kennst du, die sich vor 100 bis 300 Leuten auf eine Bühne stellen?

    Wenn du jedoch entsprechende Interessenten (jung und / oder weiblich) für Vorträge kennst oder vielleicht sogar selbst dazu gehörst: Immer her mit den Vorträgen.

    t-no schrieb:


    - Anspruch der Vorträge zu massenkompatibel
    Auf der Macoun läuft ein ziemlich breites Entwicklerspektrum herum. Ich finde, dass die Vorträge das auch ganz gut abdecken. Obwohl ich schon ein paar Tage in der Cocoa-Entwicklung dabei bin, habe ich bis jetzt auf jeder Macoun auch Einiges mitgenommen. Andererseits habe ich zu meinem Auto-Layout-Vortrag sehr viel positives Feedback (Motto: „das schaue ich mir jetzt doch mal genauer an“) bekommen. Mich jedenfalls freut es, wenn ich den Publikumsnerv getroffen habe.


    Deine Vorschläge über die Struktur finde ich gut. Da habe ich auch schon drüber nachgedacht. Eine Podiumsdiskussion oder Workshops könnte ich mir auch gut vorstellen. Auf diesem Feld haben sich ja auch schon Matthias und Tim auf der Macoun 2013 bereits löblich hervorgewagt. ;)
    „Meine Komplikation hatte eine Komplikation.“
  • Ich finde deine Beobachtungen und Vorschläge größtenteils richtig und gut. Und ich finde deine Formulierungen sehr gut - konstruktive Kritik gibt's ja nicht allzu oft. Aber ich kann mir aber auch vorstellen, dass davon einiges schwierig werden könnte. Also alles Ja-aber:

    Mit der Gender- und Altersstruktur der Vortragenden hast du natürlich Recht: Es wäre toll, wenn es da mehr Abwechselung gäbe. Aber andererseits hat Macmoonshine auch Recht, dass in erster Linie der Inhalt zählen sollte. Mit anderen Worten: Das wird sich nur ändern, wenn mehr Vorschläge von diesen Gruppen kommen (ich denke mal, dass das in erster Linie eine Sache der Quantität ist, weil ich absolut keinen sinnvollen Grund finden kann, warum bestimmte Menschen da per se bessere oder schlechtere Vorschläge einreichen sollten). Wahrscheinlich sind wir alle gefragt, da mehr Leute zu motivieren, etwas einzureichen. Und vielleicht eine offenere Community zu werden. Da gibt's in diesem Forum ja auch noch - wie soll ich sagen? - Luft nach oben.

    An Lightning Talks hatte ich auch schon gedacht: Kurzweilig, vielfältig, niedrigere Einstiegshürde. Fände ich auch reizvoll. Sind allerdings auch zusätzliche Arbeit. Falls Thomas und Chris da mitspielen würden wäre es toll, wenn dann jemand bei Organisation, Redaktion und Moderation helfen könnte - die beiden haben eh schon mehr als genug zu tun (ohne ihnen vorgreifen zu wollen).

    Workshops sind so eine Sache: Wenn sie nicht ganz platt bleiben sollen, brauchen sie Zeit, mit nur einem Zeitslot kann ich mir das kaum vorstellen. Also würde man einen erheblichen Teil der restlichen Konferenz verpassen. Wir hatten 2013 einen Workshop vorweg am Freitag gemacht - einerseits toll, weil man sich mit den Menschen gemeinsam Zeit nehmen kann, andererseits doof, weil viele an dem Tag noch nicht konnten. Und wahrscheinlich war es organisatorisch für die Macher die zusätzliche Wuselei mitten am Aufbautag auch nicht ganz einfach. Da wüsste ich nicht, wie man das lösen könnte.

    Zur Tiefe der Vorträge: Ja, ein paar Deep Dives wären durchaus fein. Zweimal Aber: Zum einen ist die Konferenz thematisch sehr breit aufgestellt, das Publikum ist sehr heterogen und die Slots sind knapp, da kann ich es gut nachvollziehen, dass bei der Auswahl der Vorträge die Frage "Interessiert das genügend Leute?" eine Rolle spielt. Und das zweite: Beispielsweise war es für mich dieses Mal bei der Vortragsvorbereitung extrem schwierig, einzuschätzen, wo ich die Menschen abholen kann. Einerseits will man nicht nur Offensichtliches sagen und an der Oberfläche kratzen, andererseits will man die Zuhörer nicht schon beim zweiten Satz verlieren. Also landet man bei Einführung und Motivation, spielt ein oder zwei einfache Szenarien durch und piekt am Ende noch an der einen oder anderen kleinen Stelle in die Tiefe, falls dafür Zeit ist und schließt dann mit "ist ein gutes / spannendes / wichtiges Thema, damit sollte man mehr machen". Das kann natürlich Menschen mit Expertise in dem Bereich enttäuschen, verstehe ich. Aber so viel passt in eine Stunde auch nicht hinein, wenn man vorweg nicht genau weiß, wer vor einem sitzen wird.

    Willst du nicht mal einen Vortrag machen? Erzählen könntest du bestimmt genug.
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  • Nicht viel Feedback, aber immerhin positiv... ich hätte doch einen provokanteren Titel nehmen sollen ;)
    Mich stört eigentlich auch gar nicht, wenn es keine Frauen auf der Bühne gibt - aber da die Quote regelmäßig thematisiert wird, scheinen andere der Zahl ja schon eine Bedeutung beizumessen... was sagen eigentlich die ganzen Mädels hier im Forum dazu? ;)

    macmoonshine schrieb:

    Mit der Kritik mit der Altersstruktur der Vortragenden habe ich auch so meine Probleme.
    ... dann schau' dir besser nicht die Aufzeichnung von kmr an ;)

    Mir persönlich sind Geschlecht und biologisches Alter der Referenten genau so egal wie ihre Hautfarbe oder Religion (ich will die ja schließlich nicht heiraten ;-).
    Nur das dritte Zitat trifft bei mir auch auf einen Nerv, denn mehr Abwechslung im Programm fände ich schon cool...

    @mattik: Ich war beim basteln ja leider nicht dabei, aber würdest du den Block als Erfolg werten?
    Ich würde mich in jedem Fall über mehr Beiträge in dieser Richtung (Hands-on und ein Thema, dass nicht für die meisten eh schon zum Alltag gehört) freuen... leider fürchte ich ja, dass Workshops eher schlecht zu integrieren sind, wenn man Zeit und Ort für die macoun beibehalten will (oder kann man vielleicht die Möbel in ein paar 10-Bettzimmern umstellen? ;)
    Was ich mir auch noch gut vorstellen könnte, wäre etwas auf halbem Weg zwischen Konferenz und Lokalbahnhof: Kein aufwendig organisierter Workshop, sonder einfach "in Raum X wird ab 14:00 Uhr zwei Stunden über Autolayout gejammert, in Raum Y wird über git diskutiert und in Raum Z tauschen sich Entwickler über das Leben als Indie aus" ;)

    Lightning talks hingegen ließen sich afaics ziemlich einfach einbauen: Einfach einen Zeitblock im kleinen Saal vorsehen, und gucken, was passiert.

    mattik schrieb:

    Willst du nicht mal einen Vortrag machen?
    Eine Stunde lang?? Ne, sowas hat mich beim letzten Mal fast einen Tag Vorbereitung gekostet - ich mache jetzt nur noch Workshops, bei denen die Teilnehmer meine Probleme lösen ;)
  • Ich hab festgestellt dass die alten Säcke über ein wesentlich breiteres Wissen verfügen als die jungen Hüpfer.
    Für mich persönlich kommt bei Gesprächen mit alten Säcken mehr rüber. Bin ja selbst einer. Notfalls schwelgt man in Erinnerungen an Akustikkoppler.

    Chris
    Man macht einfach solange irgendwelche Dinge, bis man tot ist.
    Und dann bekommen die anderen Kuchen.
  • Mist, ich habe es ja wieder geahnt: Man hätte einen polemischen Titel ("Keine Macoun mehr im nächsten Jahr!" / "Kirschkuchenrezept bei Küchenunfall vernichtet!" / "Chris' Friseuse packt aus: Entwicklerkonferenz verursacht Spliss!" ;) ;) aussuchen müssen, damit der Beitrag beachtet wird...
    Bekommt @NSObject vielleicht einen Hinweis, wenn man ihn erwähnt? ;)
    Sonst noch wer aus dem inneren Kreis hier, oder brauchen alle erst mal ein paar Monate Erholung, bevor der Stress für 2016 wieder los geht?

    Es ist ja ok, wenn alles bleibt, wie es ist; aber ich fände schade, wenn die Gedankenspiele hier nicht wegen Undurchführbarkeit oder Abneigung im Sande verlaufen, sondern nur aus dem banalen Grund, dass keiner der Organisatoren etwas davon mitbekommen hat...
  • Also ganz ehrlich. Ich würde auch zur Macoun gehen wenn es gar keine Vorträge gäbe. Für mich sind die nur ein nettes Beiwerk. Viel wichtiger finde ich die Kontakte die man so knüpft und natürlich die Foris von hier wieder zu treffen und ein wenig zu quatschen.

    Gruß

    Claus
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)