Wieviel ist unsere App wert?

  • Also anhand der Funktion der App. würde ich sagen, dass ein Profi dafür maximal (und das halte ich für sehr hoch gerechnet) 5 Tage brauchen würde. Rechnen wir mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 500 Euro, dann dürfte eine App. maximal 2500 Euro kosten. Realistischer sind wohl eher 1500.

    Gruß

    Claus
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)
  • Thallius schrieb:

    Also anhand der Funktion der App. würde ich sagen, dass ein Profi dafür maximal (und das halte ich für sehr hoch gerechnet) 5 Tage brauchen würde. Rechnen wir mit einem durchschnittlichen Tagessatz von 500 Euro, dann dürfte eine App. maximal 2500 Euro kosten. Realistischer sind wohl eher 1500.

    Gruß

    Claus


    Genau Claus, so sehe ich das auch. Mehr wird auch kaum jemand ausgeben dafür.

    Ich sehe das in meiner Branche (Webentwicklung PHP und so'n Zeugs und Templates) leider auch immer wieder. Hier im Osten noch wesentlich schlimmer als bei Euch. :thumbdown:
    Ich bin gegen Signaturen!!!
  • @beage: PHP/Templates: Es geht um ein Projekt, was es noch nicht als "Template gibt. Und wer seine Webseite mit Standard - Templates für billig erstellen lassen will (und ja, manchmal kann das Sinn geben), solche will man auch nicht als Kunden.

    @Thallius: Hätte ich das Geld übrig, könnten wir das mal Testen. Ich glaube bin mir sicher, dass Du für diesen Preis (1500 Euro) keinen Profi findest.

    Zusätzlich: Und immer daran denken. Es geht um genau diese geschilderte Situation. Meinst Du nicht, dass sich ein Unternehmen mit ca. 40 Mitarbeiten, das nicht selbst überlegt hat? Die Programmieren auch und könnten also deiner Meinung nach, dass in einer Woche selbst machen. Ach. Sind ja wahrscheinlich mehrere Programmierer.... noch schneller... !?
    Nein. Die haben sich dazu entschieden selbst zu gucken, und Kontakt zu einem existierenden Projekt aufgenommen. Das wird seine Gründe haben und nicht an 1500 Euro liegen. Keine Ahnung, für wieviel Du deine apps verkaufst, aber leben, lässt sich davon ganz sicher nicht. Dann müsstest Du ja jede Woche ein app raushauen, um über die Runden zu kommen. Das ganze Jahr lang ohne Urlaub!

    Nein. das Projekt ist mehr Wert.

    Unabhängig davon, kann es natürlich sein, dass das Unternehmen einfach Zeit sparen möchte. Hoffen auf ein billigen Start, optimieren und haben dann schneller ein fertiges Produkt, aber sie sind unter Umständen nicht darauf angewiesen, sondern ist nur ein weiterer Weg/test. Es wurde schon erwähnt. Ein Produkt ist am Ende soviel Wert, wie der Käufer bereit ist zu zahlen (in beide Richtungen, VIEL/WENIG)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von entwickler ()

  • entwickler schrieb:


    @Thallius: Hätte ich das Geld übrig, könnten wir das mal Testen. Ich glaube bin mir sicher, dass Du für diesen Preis (1500 Euro) keinen Profi findest.


    Aber nur weil es nicht lohnt für so eine Mini App den ganzen Aquirierungs-Prozess anzuwerfen und der findet hier ja nicht statt.

    Gruß

    Claus
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)
  • Guude,

    meinen Glückwunsch an die Entwickler, die eine App nativ auf 3 Plattformen portiert haben. Ich bin mir sicher, das manch eine Agentur oder Entwicklerschmiede für solch eine Anforderung eine hybrid App gebaut hätte.
    Wieso wollte Ihr die App denn verkaufen? Frei nach dem Motto: "Wir sind jung und brauchen das Geld?" :) Wenn eine Firma daran Interesse hat, ist mit der App wohl Geld zu verdienen. Warum solltet Ihr das jemand anderem überlassen?
  • Was mir bei der ganzen Diskussion fehlt ist eine doch SEHR wichtige Frage:
    - wollen die die Apps haben oder auch den Source-Code, um diese weiter zu entwickeln?

    Wenn sie die fertigen Apps haben wollen, um diese an Schulen zu vertreiben, dann solltet ihr in die Richtung gehen, dass es einen initialen Preis geben wird, damit die Firma das Produkt überhaupt vertreiben darf. Hinzu kommen dann weitere Zahlungen pro Lizenz, sprich Installation an einzelnen Schulen - wobei da ja auch kleinere Anpassungen erfolgen müssen (zB: UI zeigt Schul-Logo, CSV Tabelle) und somit erstens Arbeit für euch anfällt und zweitens die App ohne Anpassung schlecht nutzbar sein wird.

    Der Initialbetrag sollte einfach eure Auslagen decken (Hardwarekäufe, evtl. Reisen) und darüber hinaus für jeden von Euch eine angemessene Finanzspritze sein. Insgesamt habt ihr jetzt ca. 4 Monate daran gearbeitet, als Schüler sicher nicht in Vollzeit (hoffe ich). Ein Vollzeit-Programmierer braucht dafür eventuell einen Monat (drei Plattformen plus Webservice). Ich würde auch sagen, ein Vollzeit-Programmierer, der das alleine stemmen kann, wird sicher nicht unter 5000 Brutto im Monat nach Hause gehen. Das sollte also meiner Meinung nach das Minimum sein. Ich würde also nicht unter 15.000 die Diskussion beginnen, heruntergehandelt wird man eh.
    Für die Anpassungen an einzelne Schulen würde ich den realen Aufwand (es muss ja kaum etwas programmiert werden) ansetzen und etwas drauf schlagen, damit es für euch auch einen Grund gibt, euch über neue Lizenzen zu freuen.

    Der Käufer wird in diesem Fall aber vermutlich einen "Source-Escrow" verlangen, das heißt, dass der Source in digitaler oder ausgedruckter Form bei einem Notar hinterlegt wird, damit die Investition nicht den Back runtergeht, wenn euch etwas zustößt (geht von Konkurs über Arbeitsunfähigkeiten bis zum Todesfall, solltet ich nach der Champagnerparty wegen des Deals betrunken gegen einen Baum fahren). In dem Fall bleibt der Source-Code in eurer Hand, solange ihr noch Hände habt ;)

    Es kann aber sein, dass der Käufer das Projekt MIT Source kaufen will und ich würde sagen: das ist verdammt teuer. Er kann euch dann nämlich kicken und mit guten Anwälten euch untersagen, dass ihr den Source noch verwendet, auch wenn ihr Urheber seid.
    Es mag ja durchaus sein, dass das Projekt einfach nur bestehende Techniken kombiniert und ihr wenig Grundlegendes entwickelt habt. Aber auch die richtige Kombination von bestehenden Techniken ist eine kreative Leistung, man muss dabei nicht das Rad neu erfinden.

    Sollten die Verhandlungen weiter gehen oder gar ohne Vertrag beendet werden, solltet ihr eure Kreative Leistung auf jeden Fall dokumentieren. Schreibt eine umfassende Beschreibung, wie euer Projekt funktioniert, legt eine Sicherung aller Sourcen an und im brennt diese auf eine DVD oder druckt diese aus. Das bei einem Notar zu hinterlegen ist eventuell zu teuer. Billiger wäre es, wenn ihr all das in einen großen und stabilen Briefumschlag steckt und euch selbst per Einschreiben-Rückschein zuschickt - und den Brief NICHT öffnet. Damit könnt ihr, falls der Interessent euer Projekt nicht kauft und statt dessen das Nachprogrammieren lässt, gegen ihn wegen Diebstahl geistigen Eigentums vorgehen. Ihr habt zumindest den Rückschein des Einschreibens als Beweis dafür, dass ihr die Idee und die Umsetzung am Tag des Empfangs bereits hattet. Sollte es dann zum Rechtsstreit kommen (es kann sein, dass der Interessent dann nämlich Euch untersagen will, das Produkt zu verkaufen) dann könnt ihr diesen Umschlag als Beweismittel einsetzen und dem Gericht verschlossen übergeben.

    Also lasst euch nicht über den Tisch ziehen. Wenn ihr das Projekt mit Sourcen verkauft, dann denkt eher, dass es sich um Schmerzensgeld handelt, da ihr euer erstes Baby aus den Händen geben müsst.
  • Thallius schrieb:

    @ssb

    ist ja alles schön und gut. Aber Notarielle Verträge und pipapo und das mit 17 wird wohl eher eh nichts oder ?

    Gruß

    Claus


    Genau deswegen erwähne ich das ja, weil man in dem Alter meist noch keine Erfahrungen mit Anwälten und Notaren gemacht hat. Da wird man dann schnell eingeschüchtert und verschenkt das Projekt.
    Die meisten machen eine solche Erfahrung einmal - wenn mein Post dabei hilft, dass den Jungs die Erfahrung erspart bleibt, war es das wert.
  • Rueckblickend denke ich, dass ich mit 17 auch schon ein verdammt guter Programmierer war, und meine Projekte sehr professionell aussahen, und auch einen Profi viel Zeit gekostet haetten. Aber weiterhin stelle ich rueckblickend fest, wie wenig ich damals von guter Dokumentation, Arbeitsablaeufen, Wartbarkeit und Erweiterbarkeit etc. wusste. Auch muss ich zugeben, dass ich damals nicht unbedingt der verlaesslichste war.
    Somit, von meinen "negativen" Erfahrungen mit mir selber, wuerde ich mir (dem 17-jaehrigen ich) lange nicht soviel bezahlen, wie einem Profi (der eben verlaesslich ist, wo ich davon ausgehen kann, auch noch in zwei Jahre eine Aenderung oder Erweiterung zu bekommen etc. etc.).
    C++