Quo vadis?

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  • Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass der Cocoaheads-Slack nicht mehr existiert (wahrscheinlich hat sich da einfach zu lange niemand eingeloggt ;-), und jetzt das:
    forums.swift.org/t/core-team-t…anguage-workgroup/55455/6
    Kurz gesagt: Lattner (der Apple schon lange verlassen, aber dann von google aus weiter mitgemacht hat) hat hingeschmissen — und das schon vor Monaten.
    Normalerweise unterdrückt Apple ja jedwede Kritik, aber das konnten sie anscheinend nicht mehr unter der Decke halten; wird auf jeden Fall spannend, wie es jetzt weiter geht.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von t-no ()

  • Hoffentlich glaubt niemand wirklich, dass Objective-C noch einmal wiederkommt — der Drops ist gelutscht, und ich stimme zu, dass die Änderungen in den letzten Jahren überhaupt kein Fortschritt für die Sprache selbst waren (sondern nur für eine bessere Unterstützung von Swift angeflanscht wurden).

    Interessanter ist, ob dieselben Leute, die das zu verantworten haben, jetzt bei Swift weiter machen:
    Lattner sagt inzwischen selbst, dass die Entwicklung in eine falsche Richtung läuft, und beim Thema Organisation sieht es noch schlimmer aus. Ein typisches Open Source Projekt war Swift ja noch nie, aber dass man sich hinter den Kulissen anbrüllt und beleidigt, während man nach aussen eine heile Welt vorgaukelt, ist schon erbärmlich.
    Man merkt inzwischen leider, dass es dem Kernteam nur um ihren Job geht, und das Interesse an einer besseren Sprache bestenfalls an zweiter Stelle steht.
  • t-no schrieb:

    Hoffentlich glaubt niemand wirklich, dass Objective-C noch einmal wiederkommt

    Lattner sagt inzwischen selbst, dass die Entwicklung in eine falsche Richtung läuft, ... und das Interesse an einer besseren Sprache bestenfalls an zweiter Stelle steht.
    Warum?

    Ich finde Obj-C immer noch eleganter. Einige wenige einfache Konzepte, die bereits vor 25 Jahren völlig ausreichend waren, um erstaunlich schnell gute Software zu schreiben, die alles konnte was man heute braucht. Das war der Hauptgrund für den Erfolg von NeXT und MacOS 10.0.

    Für mich hat Objective-C bis heute etwas wie die Einfachheit eines eleganten mathematischen Beweises. Und das ist einer, der ohne viel Syntax Sugar auskommt, den man erst mal irgendwo nachschlagen muss. Daher bin ich bis heute auch kein Freund von ObjC 2.0 geworden. In der Regel kann man Swift-Source auch recht schnell manuell in Obj-C umwandeln. In der Funktionalität sind beide gleichwertig. Beispiel: github.com/raphaelhanneken/icnscomposer vs. git.goldelico.com/?p=icnscomposer.git;a=summary

    Klar kann man alles "verbessern". Meist sind das aber nur gut gemeinte Veränderungen, die das ursprüngliche Konzept allmählich bis zu dem Punkt verwässern, dass man eine neue Sprache mit wenigen einfachen Konzepten als besser verkaufen kann. Bis es dieser auch wieder so ergeht. An diesem Punkt scheint mir Swift angekommen zu sein...
  • im Prinzip geht es bei der Entwicklung doch nur darum programmieren idiotensicher zu machen. Das ist notwendig da die Anzahl guter Programmierer eben nicht proportional mit der Anzahl benötigter Leute wächst.
    In sofern ist das mit „nur für richtige Männer“ gar nicht mal so falsch. Wer richtig programmieren kann der macht auch mit MRC und fehlender Typisierung keine Fehler weil es sich einfach einfleischt das man das, was man andordert auch wieder freigeben muss. Das ist wie ein salto aus dem Stand. Für die meisten Menschen unmöglich, für einen Bodenturnen ein Witz.
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)
  • hns schrieb:

    Warum?

    Ich finde Obj-C immer noch eleganter.
    Solange du nicht ein paar Millionen (oder ein paar richtig mächtige ;) Leute findest, die diese Meinung teilen, ändert das überhaupt nichts — es gibt jede Menge tolle Sprachen mit begeisterten Anwendern, die trotzdem weitgehend irrelevant sind (sprich: man kann damit kein Geld verdienen).
    Auch Swift hat seine Verbreitung nur dank Apple und der entsprechenden Marktmacht, und die werden garantiert keine Rolle rückwärts machen.

    Thallius schrieb:

    In sofern ist das mit „nur für richtige Männer“ gar nicht mal so falsch. Wer richtig programmieren kann der macht auch mit MRC und fehlender Typisierung keine Fehler
    Das ist hoffentlich nicht so gemeint, wie es geschrieben ist: Egal wie gut ein Programmierer ist, und egal, welche Hilfsmittel vorhanden sind: Jeder macht Fehler — dass ist imho eine der wichtigsten Lektionen, die man verinnerlichen muss.
  • t-no schrieb:

    Hoffentlich glaubt niemand wirklich, dass Objective-C noch einmal wiederkommt — der Drops ist gelutscht, [...]
    Also zumindest an meinem Post stand ein gedankliches <ironie>-Tag ... und ich meine, so etwas auch in @Thomas Unterton vernommen zu haben. Auch, wenn ich es durchaus bedaure: Ich sehe für jemanden, der programmieren kann, wenig Vor- und einige Nachteile in Swift, bin mir aber durchaus bewusst, dass dies kontrovers diskutiert werden kann und es wohl nur die Meinung der "Gestrigen" darstellt.

    MRC mal als Bespiel genommen: Ich wage zu behaupten, dass ein Verständnis von Speichermanagement der Code-Qualität zu Gute kommt ... weil es den Entwickler zwingt, sich mit seinen Algorithmen intensiver auseinander zu setzen und z. B. Retain Cycles zu erkennen / auszumerzen. Tut man dies nicht, erhält man ein Memory Hog und die App wird abgestraft oder gar unbrauchbar. Mit automatischem Memory-Management kümmert sich (gefühlt) niemand mehr um Lebenszyklen und Scoping von Variablen. Ja, ich nutze auch ARC, aber das Verständnis von Reference Counting möchte ich nicht missen.

    Klar, dass der Trend zu weniger Code und damit weniger "oberflächlichen" Programmierfehlern besteht - analog zu den Pressspan-Fertigmöbeln aus schwedischen Möbelhäusern (oder schlimmer) ... Aus handwerklicher Sicht finde ich es dennoch schade und hätte mir gewünscht, der Aufwand für den "new hot shit" wäre in eine sanfte Pflege von Objective C und die Framework-APIs geflossen.

    Man darf ja noch träumen, Mattes
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