Entscheidungshilfe für einen Newbee: Wie können Daten von Schülern gespeichert werden?

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  • Entscheidungshilfe für einen Newbee: Wie können Daten von Schülern gespeichert werden?

    Hallo Leute,
    ich wünsche euch allen ein gutes neues Jahr und, da ihr beim letzten Mal so nett wart, traue ich mich nochmal, hier um Rat nachzufragen:
    ich habe in jahrelanger Arbeit ein ziemlich großes Programm geschrieben, mit dem meine Schüler alle Themen des Matheunterrichts üben können. Das ganze Programm ist ein Makro innerhalb einer Tabellenkalkulationsdatei von OpenOffice. Sowohl der Name der Schülerinnen /des Schülers als auch alle Eingaben und Lernfortschritte werden innerhalb dieser Datei gespeichert und sind einigermaßen vor Manipulationen gesichert. Die Schülerinnen und Schüler verschicken diese Datei per Mail oder speichern sie auf dem Schulserver und können so von der Lehrkraft kontrolliert werden. Wer sich das anschauen will hier klicken. Zwischenzeitlich gibt es kaum noch Computerräume in den Schulen, ich bekomme die Rückmeldung, dass fast nur noch iPads im Einsatz sind. In diesem Posting hatte ich vor einiger Zeit schon mal meinen Plan vorgestellt, aus meinem Rechentrainer eine App zu entwickeln und habe gefragt, ob ihr IOS oder Android empfehlen würde (Ich habe mit Kotlin und Android angefangen). Zwischenzeitlich hat sich die Fragestellung geändert. Wenn die Schule die IPads im Unterricht zur Verfügung stellt, die Kids aber keine eigenen haben (oder zusätzlich ein privates iPhone), macht es keinen Sinn, die Daten auf dem Gerät zu speichern, Habt ihr einen Tipp, wie ich dieses Problem lösen kann? Muss ich jetzt eine webbasierte App mit einer Datenbankanbindung schreiben?
  • Pitweazle schrieb:

    Das ganze Programm ist ein Makro innerhalb einer Tabellenkalkulationsdatei von OpenOffice. Sowohl der Name der Schülerinnen /des Schülers als auch alle Eingaben und Lernfortschritte werden innerhalb dieser Datei gespeichert und sind einigermaßen vor Manipulationen gesichert.
    Bei diesem Abschnitt werde ich richtig nervös: Hast Du dieses Thema einmal mit Eurem Datenschutzbeauftragten durchgesprochen? Falls nicht, würde ich Dir dringend dazu raten: Du speicherst hier personenbezogene Daten und verteilst diese sogar auf Endgeräte, womit sie Deinem Einfluss entzogen werden. Ich möchte jetzt nicht spekulieren, was in diesem Zusammenhang "einigermaßen" bedeutet, zumal Du Dich nur auf den Aspekt Manipulation (und nicht Einsichtnahme) beschränkst.

    Das soll jetzt nicht oberlehrerhaft oder typisch deutsch-bürokratisch rüberkommen, aber Du bewegst Dich hier m. E. auf sehr dünnem Eis: Zum einen prophylaktisch bzgl. Einverständniserklärungen der Betroffenen / DSGVO-konformer Verwendung, aber auch bzgl. eines angemessenen Datenschutzes und der Meldepflicht bei Missbrauch. Sollte ich als Schüler-Vater davon Kenntnis bekommen, wäre dies Thema auf der nächsten Sitzung der Schulpflegschaft.

    Fachlich gesehen würde ich die Daten auf jeden Fall ausserhalb der App speichern ... zum einen, um wie von Dir geschrieben geräteunabhängig zu werden, zum anderen, um Schutzmaßnahmen zwecks Datenintegrität und -vertraulichkeit zu treffen: So kannst Du z. B. Prüfsummen im Backend führen und nur die Daten des authentifizieren Schülers zur Verfügung stellen. Das Thema wird dadurch allerdings wesentlich komplexer und erfordert auch Kenntnisse in der Backendentwicklung für die Datenbank und deren API. Das heisst aber nicht zwingend, dass die App webbasiert sein muss: Natürlich ist das auch eine Option, aber vielleicht ist nur die Datenhaltung auf einem Server ausreichend / sinnvoller, während die App selber nativ bleibt.

    Mattes

    P.S.: Ich finde selber Mist, dass ich hier einem offensichtlich engagiertem Pädagogen Steine in den Weg lege (bzw. auf sie hinweise) - von Deinem Typ sollte es mehr geben! Andererseits könnte ich bei schreien, wenn wieder ein Datenschutzvorfall durch die Medien geht, der auf die Sorglosigkeit der - im Regelfall hauptberuflichen - Entwickler zurückzuführen ist … „professionell“ möchte ich hier nicht sagen. Gerade im Pandemie-Umfeld waren das nicht wenige und ich würde mir bei allen ITlern etwas mehr Sensibilität wünschen.
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    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MyMattes ()

  • Ich würde hier 2 geteilt vorgehen, zum einen eine Master-App, welche die Keys generiert und als einzige weiss, zu wem diese gehören, ausserdem ist dies die einzige, die die Ergebnisse von mehreren Keys einsehen kann.

    Die Schüler App, liest den Key, von der Master-App (bspw. als QR Code) und hinterlegt diesen sicher in der App. Beim Anmelden muss sich dann der Schüler mit einen Passwort identifzieren, das er nach der ersten Anmeldung wechseln muss.

    Das speichern der Daten erfolgt in einen öffentlichen Bereich, den die verschiedenen Schüler Apps lesen und beschreiben können, auch die Master App, hat hier leserechte.

    Das kannst bspw. via iCloud bewerkstelligen. Da musst dich dann nicht um die ganze Transportabsicherung, etc. kümmern. Dann hast die meisten Probleme schon gelöst. Was dann noch bleibt, du darfst dich in eine neue Programmiersprache und Lib einarbeiten…

    PS. Wenn Du das nicht willst, kannst dich an eine der bestehenden Homeshooling Plattform dranhängen und dene Dateien verteilen und rückübermitteln lassen

    Beispielsweise Moodle: moodle.org/
    oder was anderes zum aussuchen: techradar.com/best/best-online-learning-platforms

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Wolf ()

  • @MyMattes vielen Dank für den Hinweis. Vielleicht bin ich ja zu blauäugig, ich sehe hier aber kein Problem. Das genaue Prozedere: Die Schülerinnen / der Schüler lädt eine .odt Vorlagendatei (bei Excel heißt die .xlt oder .xltx) mit meinem Makro, aber ohne persönliche Daten aus dem Internet oder dem Schulserver. Beim ersten Öffnen, muss er seinen Namen in ein Dialogfeld eintragen und daraufhin wird dieser im Tabellenkalkulationsblatt gespeichert und diese .ods Datei (Excel: .xls, .xlsx) speichert der Schüler auf seinem persönlichen Computer oder USB Stick (letzteren kann er auch in der Schule benutzen). Unter Umständen schickt er diese Datei, in der sein Name steht an seinen Mathelehrer oder gibt diesem seinen USB Stick - das sehe ich nicht problematischer wie wenn er einen Aufsatz mit seinem Namen abgibt. Habe ich da was übersehen?
  • Bei dem genannten Workflow bin ich auch schon wieder ruhiger, es klang oben so, als hätte jeder Download die Namen und Ergebnisse der Schüler gespeichert. Trotzdem würde ich einen deutlichen Datenschutzhinweis in der Dokumentation aufnehmen und das Thema mit den teilnehmenden Schulen / Lehrern adressieren.

    Eine Pseudonymisierung wie von @Wolf angesprochen hilft erheblich, wenn Du von der rein lokalen Speicherung abrücken musst. Vielleicht wäre ja auch ein (verschlüsselter) Export und Versand per Mail eine Option, Daten vom Schul-iPad auf das private zu bekommen. Welche Funktionen können die Schüler denn auf dem Leihgerät nutzen?

    Mattes
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  • Vielen Dank für eure Anteilnahme. Ich habe jetzt aber beschlossen, meine Swift, Kotlin, Android und java Bücher zur Seite zu stellen. Entweder gelingt es mir, den Rechentrainer als Webapplikation (möglichst mit Anbindung an Lanis) aufzusetzen, oder ich suche mir ein anderes Hobby :) . Da die Schulen meistens iPads für die Arbeit in der Schule zur Verfügung stellen und die Kids wahrscheinlich alle entweder ein Android Handy oder ein iPhone haben, macht m.E. alles andere keinen Sinn.