Selbstständig mit der App-Entwicklung

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  • Selbstständig mit der App-Entwicklung

    Moin Zusammen,

    ich bin seit einigen Jahren ein stiller Mitleser des Forums und habe mich jetzt mal aufgerafft mich anzumelden ;)

    Zwei, drei Eckdaten zu mir. Ich selber bin junge 26 Jahre alt und studiere derzeit Wirtschaftsinformatik im 4. Semester.
    Ich habe mit knapp 18 Jahren meine Ausbildung zum Industriekaufmann gemacht und im Anschluss daran 3 Jahre im kfm. Projektgeschäft gearbeitet, was mich aber nie zu 100 Prozent ausgefüllt hat.
    Irgendwann stellt man sich eben die Frage ob man das den Rest seines Lebens machen möchte.

    Zu der Zeit, also vor 3 Jahren, habe ich angefangen mit der App Entwicklung. Immer mal so ein bisschen neben der Arbeit, step-by-step und das war etwas für mich. Dann habe ich mein Studium begonnen und glücklicherweise zwei Software-Kurse belegen können / dürfen. Das waren C++ (mit eigenem Abschlussprojekt) und Java (mit einer ziemlich blöden Klausur :-D)...
    Wie dem auch sei - ich bin mir jetzt noch sicherer geworden was ich eines Tages mal für den Rest meines Lebens machen möchte und was mir wirklich Spaß macht.

    Mein Ziel ist es nach meinem Studium mich mit der Softwareentwicklung von iOS Apps (erfolgreich) selbstständig zu machen.

    Begonnen habe ich mit UiKit herum zu spielen (SwiftUi gabs ja vorher nicht :D )...
    Seit SwiftUi habe ich mir aber vor genommen den Switch direkt zu machen und mich weiter mit SwiftUi ausseinander zu setzen. Nicht zuletzt, weil ich vermute das SwiftUi die Zukunft der App Entwicklung im iOS Bereich sein wird.

    Private Projekte habe ich bisher wenige. Bis auf einen kleinen Loginscreen mit Background Spielereien und Layout Spielereien, sowie ne kleine EierUhr.
    Einfach weil ich häufig echt viele kleine Projekte nachgebaut habe. Hat auch den Grund das ich neben dem Studium noch viel arbeite, da ich mir den Einstieg in die Selbständigkeit mit einem "Informatik" Studium erleichtern wollte. (reine Informatik konnte ich leider nicht studieren, da ich über den 2. Bildungsweg studiere und somit nur Fachbezogene Dinge zu meiner Ausbildung hätte studieren dürfen)

    Habe aber 3 größere private Projekte, die ich anpeile :)

    Lange Rede kurzer Sinn.
    Ich tausche mich gerne mit Selbstständigen aus um Erfahrungen zu sammeln und versuche das ganze Thema auch nicht zu überstürzen. Ich habe vor 3 1/2 Jahren einen selbstständigen Softwareentwickler für C++ Projekte kennengelernt - mittlerweile einer meiner besten Freunde - und würde gerne nun den ein oder anderen Tipp sammeln oder die ein oder andere Bekanntschaft in "meiner Sprache" machen :)

    Sollten hier also selbstständige iOS/MacOS/iPadOS Entwickler rum lungern (wovon ich ausgehe :D ) und sollten diese Lust haben Ihre Erfahrungen zu teilen oder einfach mal über ein paar Dinge zu quatschen, dann können sie sich ja hier melden :)
    Solltest du nicht all zu weit von Hannover entfernt wohnen, kann man sich bestimmt auch mal aufn Kaffee treffen.

    Ansonsten würde ich mich über allgemeine Tipps zum Entwickeln freuen. Ich habe immer häufiger Rückblicke wo ich mir denke "hätte ich das mal vorher gewusst" ^^
    (für mich ein wow-moment war z.B. vor einigen Jahren der Refactor in C++ und die damit einhergehende Erkenntnis das es diesen auch in Swift gibt :thumbsup: )

    LG,
    Dennis.
  • AshEs schrieb:


    Mein Ziel ist es nach meinem Studium mich mit der Softwareentwicklung von iOS Apps (erfolgreich) selbstständig zu machen.
    Moin Dennis,

    Ich bin nicht wirklich in Deiner Zielgruppe, denn ich bin kein Selbstständiger, sondern entwickle Apps nur im Nebengewerbe. Trotzdem zuckt es mich bei Deinem Post in den Fingern, zumal ich eben schon etwas ähnliches schrieb.

    Es ist toll, wenn Du eine Tätigkeit gefunden hast, die Dich begeistert und die Du zu Deinem Beruf machen möchtest (mit dem "Rest des Lebens" wäre ich etwas vorsichtig). Sicher ist es ein Unterschied, ob Du als Selbstständiger für andere Firmen Apps entwickelst (ggfs. im Rahmen eines Werkvertrags) oder ob Du Ideen eigenverantwortlich vermarkten möchtest. In beiden Fällen rate ich Dir aber zur sorgfältigen Recherche: Das Preisgefüge in den (mobilen) App-Stores ist m. E. katastrophal und erlaubt mit reinen Apps (ohne begleitende Services) kaum einen ausreichenden Gewinn ... Blockbuster einmal aussen vor gelassen und diese sind meist das Ergebnis großer Publisher.

    Eine kurze, spontane (und unvollständige) Liste potentieller Ausgaben ohne besondere Ordnung:
    • Provisionen an den App-Store-Betreiber
    • Entwickler-Mitgliedschaft
    • Arbeitsgeräte inkl. Testumgebung
    • Infrastruktur (je nach App)
    • Beistellungen (Übersetzungen, Grafiken, ...)
    • Schulungs- / Lernaufwände
    • Marketing
    • Steuerberater / Buchhalter
    • Einkommenssteuer
    • Rechtsversicherung
    • Sozialversicherungen (Pflege-, Kranken-, Rentenversicherung)
    Da muss man schon viele App-Einheiten für 70 Ct. verkaufen... :)

    Bitte nicht falsch verstehen: Ich möchte Dir auf keinen Fall den Schneid abkaufen, Du solltest nur eine bewusste Entscheidung treffen. Aber dazu kann einer der Freelancer-Hasen hier sicherlich mehr sagen...

    Mattes
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  • mit dem "Rest des Lebens" wäre ich etwas vorsichtig
    Sehe ich auch so... Vorlieben ändern sich im Laufe der Jahre. Märkte und Möglichkeiten ändern sich. Und man lernt dazu und findet plötzlich das Gras auf der Wiese der anderen Straßenseite grüner.

    Mit 28 war ich Forscher, mit 38 Produktmanager, mit 48 Unternehmer... Und die ganze Zeit nebenbei Hobbyprogrammierer.

    Eines fällt mir auf: Du sprichst nirgends von Kunden. Das ist das A&O bei einer Selbständigkeit. Vor lauter Spaß am Programmieren vergißt man sie nur zu leicht und sie sollen einen ja bezahlen...

    Eine andere Beobachtung: Du hast eine kaufmännische Ausbildung und genau das kaufmännische willst Du nicht mehr so gerne machen. Da würde ich dann eher eine Anstellung als App-Entwickler anstreben. Dann mußt Du Dich ums kaufmännische nicht mehr kümmern. Auch zu bedenken: das Industrie-Projekt-Geschäft ist in Bezug auf Geld/Arbeit interessanter als das App-Business für einen kleinen Selbständigen. Außer es gelingt beides zu kombinieren. Z.B. eine App die dem Industrie-Projektmanager hilft seine Arbeit zu vereinfachen.
  • Hallo Dennis,

    ich glaube da bin ich einer derjenigen die direkt betroffen sind. Ich bin selbständig in der Software Entwicklung seit nunmehr über 30 Jahren. In dieser Zeit hat sich sehr viel verändert und ich könnte sicherlich nicht mehr das Gleiche machen wie das was ich am Anfang gemacht habe. Von daher ist es sicher keine gute Idee sich auf eine Sache festzulegen.

    Als "Einzelkämpfer" must du eigentlich alles wissen. Es ist ja nicht damit getan, dass Du Apps programmierst. Du must dich auch komplet in das Thema Privacy and Security einarbeiten, in das Thema Webservices und Datenbanken etc.

    Ich habe selber 2 Jahre iOS Apps programmiert, mir wurde aber recht schnell klar, dass das ein sehr mühsames Unterfangen ist und habe es schnell wieder aufgegeben. Im Prinzip gibt es zwei Typen von App-Kunden.

    1) Die großen Unternehmen, die auch bereit sind Geld in die Hand zu nehmen, die gehen dann aber doch eher zu großen Agenturen
    2) Die kleinen Unternehmen, die die Einstellung haben "Ach so eine App die kost ja nix".

    Die meisten Apps die ich gemacht habe waren eigentlich die Übernahme von einer Katastrophe die irgendein Stsudent für 20 Euro die Stunde angefangen hat. Die Kunden musten erst kapieren, dass billig nicht gleich preiswert ist.

    Weiterhin dauert so eine kleine App i.d.R. nicht mehr als 1 Monat, vielleicht 2. Du bist also eigentlich mehr am Aufträge suchen als am programmieren. Das hat mir definitiv keinen Spaß gemacht.

    Ich mache jetzt (wieder) Web-Applikationen. Da habe ich einen Auftraggeber gefunden der mich seit nunmehr 5 Jahren dauerhaft immer weiter bucht. Besser kann es einem als Selbständiger nicht passieren. Man muss nur aufpassen, dass man nicht in die Schein-Selbständigkeit ruscht. Das läßt sich aber umgehen indem man sich über ein ausländisches Recriuting Unternehmen anstellen läßt.

    Ich würde ganz klar davon abraten mich mit iOS Apps selbständig machen zu wollen. Man stellt sich das ganz anders vor als es letztendlich ist.

    Gruß

    Claus
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)