iOS App + WebApp: Wie ein Abo der WebApp vermarkten?

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  • iOS App + WebApp: Wie ein Abo der WebApp vermarkten?

    Hallo,

    Ein einfaches Beispiel: Ein Einkaufzettel App für iOS. Eine zugehörige WebApp ermöglichst die Erstellung und Verwaltung der Einkaufslisten auch am Rechner. Zudem bietet die WebApp Funktionen die es in der iOS App nicht gibt. Außerdem kann man seine Einkaufzettel über die WebApp zwischen mehreren iOS Geräten synchronisieren.

    Wenn man will kann man iOS und WebApp auch jeweils eigenständig verwenden. Richtig praktisch wird es mit der Synchronisation aber, wenn man beide Versionen zusammen nutzt.

    Die WebApp ist kostenpflichtig. Dort muss der Nutzer über ein Abo sein Nutzerkonto bezahlen.

    Wie und welchem Umfang darf die kostenpflichtige WebApp nun in der iOS App angeboten, beworben und beschrieben werden?

    Vor einigen Jahren gab es ja einen Streit zwischen Apple und Dropbox, weil Dropbox in der eigenen App für kostenpflichtige Abos geworben hat, ohne passende In-App Käufe anzubieten. Gilt das immer noch?

    In den aktuellen Review Guidelines ist zu lesen:

    Apple schrieb:

    3.1.1 In-App Purchase:
    [*]If you want to unlock features or functionality within your app, (by way of example: subscriptions, in-game currencies, game levels, access to premium content, or unlocking a full version), you must use in-app purchase. Apps may not include buttons, external links, or other calls to action that direct customers to purchasing mechanisms other than IAP.


    Ok, und was heißt das nun? In der iOS App muss der Nutzer die Daten seines WebApp Nutzerkontos eintragen und sich so bei der WebApp anmelden. Ist das Konto gültig und bezahlt kann synchronisiert werden. Ist diese Synchronisation nun eine Funktion "innerhalb der App" oder eine Funktion der WebApp?


    Für die Synchronisation sendet die iOS App die Daten nur per HTTPS an die WebApp und empfängt von dort das Ergebnis. Die Login steckt also in der WebApp. Ist dieses technische Detail für Apple von Bedeutung?


    Ich verstehe das so, dass die WebApp und die Synchronisation ein Dienst außerhalb iOS App sind. Nur wenn ich eine echte Funktion der App (z.B. Erstellen eine neuen Einkaufzettels) über einen externen Kauf freischalten würde, wäre das verboten. Dies müsste per In-App Kauf ausgeführt werden. Aber was sagt Apple dazu? Das weiß natürlich nur Apple... Aber was denkt ihr, wie genau die Regel auszulegen ist?


    In den Guidelines heißt es auch noch:

    Apple schrieb:

    3.1.5 Physical Goods and Services Outside of the App: If your app enables people to purchase goods or services that will be consumed outside of the app, you must use purchase methods other than IAP to collect those payments, such as Apple Pay or traditional credit card entry. Apps may facilitate transmission of approved virtual currencies (e.g. Bitcoin, DogeCoin) provided that they do so in compliance with all state and federal laws for the territories in which the app functions.

    Liest man das als "Physical Goods and physical Services" (also im Gegensatz zu digitalen Diensten) oder sind damit tatsächlich alle Dienstleistungen außerhalb des App Stores gemeint?


    Ich würde den Nutzer innerhalb der iOS gerne auf die WebApp hinweisen. Verbindet sich ein Nutzer mit der WebApp und das dortige Konto ist abgelaufen, soll ein Link auf die Webseite der WebApp führen, wo der Nutzer sein Abo verlängern kann.


    Ist dieses Vorgehen (eurer Meinung nach) erlaubt?
  • Ich nutze AnyList, eine Einkaufszettel-App mit noch anderem Pipapo, die eine Abofunktion ausserhalb des App-Stores verwenden. Auch dort gibt es eine Web-App mit Account. Die Aboverlängerungs-Hinweise trudeln jährlich samt Kauflink per E-Mail ein. Bezahlt habe ich letztens mit Kreditkarte. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern, ob ich das in der App oder im Browser bezahlt habe.
    Im Prinzip das, was du möchtest, es scheint also erlaubt zu sein.
  • Das es erlaubt ist, dass man auch außerhalb des App Store und der Apple Welt tätig ist, und dort Produkte verkauft ist keine Frage. Zum Glück hat sich Apple dort bislang zurück gehalten :)

    Ich sehe kein Problem wenn die Nutzer per E-Mail darauf hingewiesen werden, dass man Produkt XY verlängern muss, und wenn die Nutzer dann über einen Link in der Mail zum Produkt und der Kaufseite gelangen. Das hat ja noch nichts mit der App zu tun.

    Die Frage ist: Was/Wie viel darf man in der iOS App? Darf man dort auf die WebApp hinweisen? Darf man nur schreiben, dass es die WebApp gibt, oder auch auf die Seite verlinken? Muss der Link auf eine Beschreibungsseite führen oder darf man auch auf eine Kaufseite verlinken? Darf man in der iOS App darauf hinweisen, dass die WebApp gekauft werden muss und dort auf die Kaufseite verweisen?
  • Deine Fragen kann ich dir im Detail nicht beantworten, es hängt ja sowieso alles von Apples Tagesform ab, wie die ihre eigenen Gummiparagraphen dann auslegen.

    In den FAQ der AnyList-iOS-App wird z.B. ohne viel Umschweife und Heimlichtuerei auf die Möglichkeit des Upgrades von einem Individual-Account auf einen Family-Account hingewiesen und dazu auch auf die Website verlinkt -- verbunden mit dem Hinweis, dass so ein Upgrade nicht auf dem Device, sondern nur auf der Website möglich ist (also nicht via IAP). Offenbar hatte Apple damit keine Bauchschmerzen.

    Von einer super-mega Webapp wird innerhalb der AnyList-iOS-App übrigens nicht gesprochen, hier ist immer hauptsächlich von einem Account zum Syncen die Rede (die AnyList-Webapp kam imho auch später), vielleicht solltest du es auch so verkaufen. Probiere einfach mal AnyList aus, vielleicht kannst du dir dort ein paar Anregungen holen.
  • plasmatron schrieb:

    Deine Fragen kann ich dir im Detail nicht beantworten, es hängt ja sowieso alles von Apples Tagesform ab, wie die ihre eigenen Gummiparagraphen dann auslegen.
    Das ist natürlich absolut richtig. Funktionen meine Apps gingen dutzende male problemlos durchs Review, nur um dann irgendwann Grund für Probleme zu sein. Mir ist klar, dass mir hier niemand eine Garantie geben kann, dass Methode X durchgeht und Methode Y scheitert. Das kann selbst Apple nicht, denn am Ende hängt alles an der Laune des Reviewers.

    Mir geht es daher um eure Meinung und optimaler eure Erfahrungen wenn ihr schon einmal dasselbe Problem hattet.

    Konkretes Beispiel:
    • In der iOS App gibt es einen deutlichen Hinweis, dass es die WebApp gibt, dass diese kostenpflichtig ist und einen Link um ein Testkonto zu erstellen.
    • Der Nutzer kann seine Nutzerdaten in die iOS App eintragen und so die App mit der WebApp syncen
    • Nach Ablauf des Testzeitraums bekommt der Nutzer einen deutlichen Hinweis, dass der Test vorbei ist, und man nun zahlen muss. Es gibt einen Link zur Zahlseite der WebApp.
    Was meint Ihr: Verstößt das gegen Apples Richtlinien oder nicht?
  • Ich betreue zur Zeit die Apps eines Kunden, bei denen der Inhalt über die Webseite und nicht per IAP verkauft wird. Es gibt vorrangig eine App für Windows und Mac und die iPad App wird quasi als kostenloser Viewer vermarktet, womit Apple soweit einverstanden ist.

    Bei der iPad App hatte ich jetzt bei einem Update das Problem, dass ich die Beschreibung für den App Store anpassen musste, da darin auf die Möglichkeit hingewiesen wurden, weitere Inhalte für die App über eine angegebene Webseite kaufen zu können. Diese Beschreibung gibt es schon etliche Monate/Jahre und es gab auch bestimmt schon 4-5 Updates bei denen die Beschreibung so aussah und auch ok war. Beim letzten Update haben wir dann wohl einen Prüfer erwischt, der die Review Guidelines etwas anders ausgelegt hat, so dass wir die Brechreibung für den App Store anpassen, also die entsprechende Textzeile entfernen, mussten.

    Ich würde daher auf jegliche Hinweise bezüglich eines erforderlichen Abos innerhalb der App und in der Brechreibung für den App Store verzichten, so dass es diesbezüglich keine Angriffspunkte für Apple bzw. das Review Team gibt.

    Wenn Apple knall hart ist, könnte es evtl. sogar darauf hinauslaufen, dass Du das Abo auch per IAP anbieten musst, da dieses ja "erforderlich" ist, um den vollen Funktionsumfang der App zu erhalten.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von MCDan () aus folgendem Grund: Tipfehler. ;)

  • Vielen Dank für den Erfahrungsbericht, dass hat mir schon einmal sehr geholfen.

    MCDan schrieb:

    Wenn Apple knall hart ist, könnte es evtl. sogar darauf hinauslaufen, dass Du das Abo auch per IAP anbieten musst, da dieses ja "erforderlich" ist, um den vollen Funktionsumfang der App zu erhalten.

    Das ist genau der Punkt, und deshalb sind Erfahrungsberichte so wertvoll für mich. Natürlich kann man sich im Zweifel nicht darauf berufen, denn alles hängt von Urteil des Reviewers ab, aber ein wenig Sicherheit (zumindest ein besseres Gefühl) gibt es in jedem Fall.

    PS: Müssten Telekom, Vodafone, O2 und Co ihre Tarife nicht eigentlich auch als IAP anbieten? Ohne die kann man ja den vollen Funktionsumfang des Gerätes und vieler Apps auch nicht nutzen :P