Projekt als Auftrag > Quelltext ausgehändigt > Preis?

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  • Projekt als Auftrag > Quelltext ausgehändigt > Preis?

    Hallo zusammen,

    ich habe immer öfters die "Problematik", dass Kunden den Quelltext möchten.
    Als solches händige ich den unentgeltlich mit aus.

    In letzer Zeit habe ich Anwendungen entwickelt, die im "Profi-Bereich" anzusiedeln sind und auch zukünftig kommerziell und teuer verkauft werden sollen.
    Dem Kunden habe ich die Quelltexte unter Vorbehalt übergeben. Offen ist nun aber wie wir das verrechnen.

    Eine Gewinnbeteiligung oder ähnliche Vergütungsmodelle interessieren mich nicht, auch wenn sie für viele attraktiver scheinen.

    Was nehmt ihr als Bemessungsgrundlage für die Kosten des Quelltextes?
    Welche Indikatoren sind weitere Kriterien für den Preis?

    Viele Grüße

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von little_pixel () aus folgendem Grund: Quelltest > Quelltext (plöhte Mac OS X Autokorrektur)

  • Da ich vornehmlich bis dato mit Visual Basic und Datenbankprogrammierung unterwegs war, hat sich bei mir in der Vergangenheit ein Aufschlag von 40% für den vollständigen Code zusätzlich sehr gut bewährt.
    Dafür erhält der Kunde auch eine komplette Doku, die auch mal 200 Seiten dick sein kann.

    Eine weitere Variante war 20% Aufschlag und ein Wartungsvertrag für zunächst 2 Jahre.

    Wie so immer: Verhandlungssache.
    "Die Welt wird Dich Gehorsam lehren, denn da besteht die Notwendigkeit ein Stück Brot zu verdienen."

    Mika Walthari
  • Auf jeden Fall muss abgesichert werden, dass nicht eine andere app mit „ähnlicher“ Funktionalität verkauft wird.
    Das muss so klar vertraglich abgemacht sein, dass der der Programmierer nach Dir, ebenfalls vertraglich verpflichtet werden muss.

    Mir ist in deinem Fall nicht ganz klar, wie Du genau im Projekt eingebunden bist. Ist der Quellcode nur zur Absicherung, falls Du stirbst? Oder arbeitet daran jemand anderes weiter?

    Nur zu Fall 1: Wenn Du gut für deinen Job bezahlt wirst hat es Dich „eigentlich“ nicht zu interessieren, wie gut die Software verkauft wird. Oder möchtest Du auch am Verlust beteiligt werden?
    Wenn Du aber noch Herzblut mit reinsteckst und eine geringe Entlohnung erhälst, hast Du berechtigter Weise ein höheres Interesse.
  • Hmm ein Indikator für deine Berechnung könnte die Entwicklungszeit sein die du benötigt hast. Dann natürlich die Komplexität des Codes.
    Wenn du Quellcode mitgibst besteht immer die Gefahr das ein anderer an "deinem" Projekt weiterarbeiten wird. Also der Kunde könnte nicht wiederkommen.

    Auch solltest du überlegen wie viel wirklich entwickelt wurde oder nur "Standards" sind, die man eh immer wieder macht (GUI-kramm).


    Pauschal würde ich sagen PreisDesQuellcodes = Projektpreis * 0.5 damit hast du schon mal ne Zahl. Wie gesagt setze Hoch an runter gehen kannst du bei den Verhandlungen immer.

    Noch was: Du kannst den Code auch weitergeben und dich vertraglich Absichern das dieser Code nicht verändert oder auf andere Art eingesetzt wird. Also die haben dann den Code dürfen aber ihn nicht nutzen - kannst aber weniger berechnen.
  • Guten Morgen,

    Wie so immer: Verhandlungssache.

    Klar.

    Dafür erhält der Kunde auch eine komplette Doku, die auch mal 200 Seiten dick sein kann.

    Dokumentation schreibe ich im Regelfall nicht.

    Eine weitere Variante war 20% Aufschlag und ein Wartungsvertrag für zunächst 2 Jahre.

    Wartungsvertrag ist natürlich eine kluge Sache, da man langfristig planen kann und weiß was man für Geld - voraussichtlich - hat.
    Allerdings ist mir die vertragliche Regelung auch wieder zu kompliziert.

    Bislang kommt jeder meiner Kunden ohne vertragliche Regelung auf mich mit seinen Wünschen, Änderungen etc. zu.
    Auch wenn ich den Quelltext ausgehändigt habe.

    Mir ist in deinem Fall nicht ganz klar, wie Du genau im Projekt eingebunden bist. Ist der Quellcode nur zur Absicherung, falls Du stirbst? Oder arbeitet daran jemand anderes weiter?

    Genau, Absicherung im Sinne von "Verlust" und auch Sicherheit im Sinne von falls es mich nicht mehr gibt, keine Lust mehr hätte oder was auch immer.
    Sonst arbeitet niemand daran.

    Nur zu Fall 1: Wenn Du gut für deinen Job bezahlt wirst hat es Dich „eigentlich“ nicht zu interessieren, wie gut die Software verkauft wird. Oder möchtest Du auch am Verlust beteiligt werden

    Ich schrieb ja, dass eine Gewinnbeteiligung für mich nicht in Frage kommt.

    Wenn Du aber noch Herzblut mit reinsteckst und eine geringe Entlohnung erhälst, hast Du berechtigter Weise ein höheres Interesse.

    Ich setze jedes Projekt mit Leidenschaft um. Gefällt mir das Projekt nicht, dann nehme ich es auch nicht an.

    Wenn du Quellcode mitgibst besteht immer die Gefahr das ein anderer an "deinem" Projekt weiterarbeiten wird. Also der Kunde könnte nicht wiederkommen.

    Klar, der Kunde möchte sich sicherlich auch jede Option offen halten, neben der Tatsache der "Sicherheit".

    Noch was: Du kannst den Code auch weitergeben und dich vertraglich Absichern das dieser Code nicht verändert oder auf andere Art eingesetzt wird. Also die haben dann den Code dürfen aber ihn nicht nutzen - kannst aber weniger berechnen.

    So ist es im Moment. Wobei der "Vertrag" nur aus einfachem Schriftverkehr besteht.

    Ich würde nieee den Quelltext kostenlos rausgeben! … Erstmal zahlen dafür und das nicht zu knapp!

    Sehe ich nicht so streng.
    Die meisten Anwendungen, die ich umsetze, sind Anwendungen, die 1k oder 2k Euro kosten.
    Da gebe ich auf Wunsch und je nach Sympathie den Quelltext dazu. Da ist ja nichts besonderes an Komplexibilität etc. drin.

    Im Prinzip möchte ich sicherstellen:

    Der Kunde bekommt eine zusätzliche Rechnung für den Quelltext.
    Auf der Rechnung geht eindeutig hervor, dass das dann sein Eigentum ist und er damit tun und lassen kann was er möchte.

    hat sich bei mir in der Vergangenheit ein Aufschlag von 40% für den vollständigen Code zusätzlich sehr gut bewährt.

    PreisDesQuellcodes = Projektpreis * 0.5 damit hast du schon mal ne Zahl

    Alles klar. Dann nehme ich das mal aus Ausgangswert.
    Hmm ein Indikator für deine Berechnung könnte die Entwicklungszeit sein die du benötigt hast.

    Daran dachte ich auch.

    In nächster Zeit werde ich das mal mit den betreffenden Kunden erörtern.
    Danke für die Antworten.

    Viele Grüße
  • Hallo zusammen,

    ich habe dazu nochmals eine Frage. Vielleicht eher ungewöhnlicher Natur…

    Kennt jemand eine Anwendung, mit der ich Textdateien, konkret geht es hier um die Quelltextdateien, bequem in eine Bilddatei übertragen kann?
    Natürlich würde es über den Umweg PDF und dann als Bild sichern funktionieren.
    Allerdings möchte ich nicht, dass die Zeilen gebrochen werden und alles auf mehrere Seite verstreut wird.
    D.h. pro Textdatei eine Bilddatei, in der der Text reinpasst.

    Wie bereits erwähnt, so ist das eher ungewöhnlich, aber ich möchte einen Quelltext aushändigen, der nicht bezahlt werden soll.
    Da die Umstände politisch komplizierter sind händige ich den Quelltext einfach so aus, ohne eine Raketenwissenschaft daraus zu machen.
    Um die Sache aber unbequem zu machen, möchte ich Kopieren/Einsetzen verhindern und würde deshalb einfach Bilddateien erzeugen.
    D.h. wer das Ding selbst anpassen möchte, der soll sich schon selbst Mühe geben.

    Viele Grüße
  • Ich habe bisher bei Anforderung des Quelltextes diesen immer gezippt und PGP gecrypted. Natürlich ohne den key beizulegen. Bisher hat noch keiner der Auftraggeber bei mir angerufen das er den key braucht ….

    Gruß

    Claus
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)
  • zerm schrieb:

    Thallius schrieb:

    Händige sie doch einfach als geschützes PDF aus.

    Kann man, wenn man ein PDF zumindest lesen darf, diesen Schutz nicht sofort und ganz einfach entfernen?!

    zerm schrieb:

    Thallius schrieb:

    Händige sie doch einfach als geschützes PDF aus.

    Kann man, wenn man ein PDF zumindest lesen darf, diesen Schutz nicht sofort und ganz einfach entfernen?!


    Also mit Adobe acrobat kann man das so sichern das man es lesen aber nichts darin markieren kann. Habe gerade extra nochmal meine Frau gefragt die ist technische Redakteurin.

    Gruß

    Claus
    2 Stunden Try & Error erspart 10 Minuten Handbuchlesen.

    Pre-Kaffee-Posts sind mit Vorsicht zu geniessen :)
  • Thallius schrieb:

    Also mit Adobe acrobat kann man das so sichern das man es lesen aber nichts darin markieren kann. Habe gerade extra nochmal meine Frau gefragt die ist technische Redakteurin.

    Ich habe mal die PDF Specs gelesen, eigentlich wegen etwas anderem. Jedenfalls, soweit ich mich erinnere, sollte es relativ einfach sein, den "Schutz" zu entfernen. Keine Ahnung, ob es da "Tools" für gibt, bin ich einfach von ausgegangen.
    C++
  • früher war es nur ein Bit.
    heutzutage ist es etwas komplexer, vor allem, wenn diese noch verschlüsselt ist.

    aber egal. ein pdf viewer muss halt an die Daten kommen, wenn er das PDF anzeigen möchte. Deswegen ist es kein Problem jedes PDF von der Drucksperre/Bearbeitungssperry/etc. zu befreien. spätestens mit Ghostscript/gsview ist das problemlos möglich.
    Wenn das PDF aber vor dem Öffnen geschützt ist, funktioniert glaube ich nur noch BruteForce.
  • Ich mag ja vollkommen auf dem Holzweg sein, aber derartige Versuche, Source-Code technisch (!) zu schützen, sind m. E. zum Scheitern verurteilt. Wenn ein Kunde für die App, aber nicht den Code zahlt, würde ich diesen in keiner (!) Weise ausliefern. Allerdings ist verständlich, dass der Auftraggeber seine Investition gewahrt sehen will. Also entweder den Code bei einer neutralen Stelle hinterlegen, die diesen nur unter genau definierten Bedingungen frei gibt, oder den Code übergeben und dessen Verwendung vertraglich einschränken. Im zweiten Fall besteht natürlich das Problem des Beweisens eines Missbrauches, und man braucht ggf. eine gute Rechtsschutzversicherung...

    Wenn die vertragliche Situation nicht klar ist, kann man sich Spielereien wie "Code als Grafik" m. E. sparen, das ist nur Zeitverschwendung.

    Mattes
    Diese Seite bleibt aus technischen Gründen unbedruckt.
  • MyMattes schrieb:

    Ich mag ja vollkommen auf dem Holzweg sein, aber derartige Versuche, Source-Code technisch (!) zu schützen, sind m. E. zum Scheitern verurteilt. Wenn ein Kunde für die App, aber nicht den Code zahlt, würde ich diesen in keiner (!) Weise ausliefern. Allerdings ist verständlich, dass der Auftraggeber seine Investition gewahrt sehen will. Also entweder den Code bei einer neutralen Stelle hinterlegen, die diesen nur unter genau definierten Bedingungen frei gibt, oder den Code übergeben und dessen Verwendung vertraglich einschränken. Im zweiten Fall besteht natürlich das Problem des Beweisens eines Missbrauches, und man braucht ggf. eine gute Rechtsschutzversicherung...

    Wenn die vertragliche Situation nicht klar ist, kann man sich Spielereien wie "Code als Grafik" m. E. sparen, das ist nur Zeitverschwendung.

    Mattes
    Sehe ich auch ganz genau so. 30% bis 50% Aufschlag bei Preis für den Code sind absolut normal und drunter würde ich gar nicht anfangen drüber zu reden.
  • little_pixel schrieb:

    Ja, die Kunden argumentieren halt immer…

    … wenn Du Morgen auswanderst, dann stehen wir da
    … wenn Du Morgen von nem Bus überfahren wirst, dann stehen wir da
    … etc.

    Quelltexte zahlen wollen sie aber auch nicht wirklich.

    Eine gewöhnliche Situation. Kein Beinbruch. Der Quelltext wird einfach beim Notar hinterlegt. Die anfallenden Kosten hierfür hat der Kunde zu tragen.
    Herausgabe nur bei Eintritt der vereinbarten Umstände. Bei Einstellung der Gebührenzahlung, wird der hinterlegte Quelltext vom Notar vernichtet.

    Das ist üblich.

    Chris

    P.S.: Quelltexte als Bild oder PDF herauszugeben hat keine Schutzwirkung.
    * Kann Spuren von Erdnüssen enthalten.